Zum Leistungsspektrum unserer Kinderarztpraxis gehören auch Ultraschalluntersuchungen (Sonografien). Vor allem den Müttern ist diese Untersuchungsart schon von den Untersuchungen während der Schwangerschaft bekannt. Der Ultraschall ist ein bildgebendes Verfahren für die Untersuchung organischen Gewebes. Bei der Untersuchung wird ein sogenannter Schallkopf (auch Ultraschallsonde) über den zu untersuchenden Bereich des Körpers, wie z. B. dem Bauch, geführt. Für eine bessere Schallausbreitung wird zuvor ein stark wasserhaltiges Gel auf die Haut oder auf den Schallkopf aufgetragen, sodass der Schall nicht von Lufteinschlüssen zwischen dem Sondenkopf und der Hautoberfläche reflektiert wird.
Der Vorteil einer Ultraschalluntersuchung gegenüber dem Röntgen ist die Unschädlichkeit der eingesetzten Schallwellen, die auch sensibles Gewebe nicht beschädigen. Zudem ist die Untersuchung weitgehend schmerzfrei, auch wenn das kühle Gel meist zunächst etwas unangenehm ist. Gut untersuchen lassen sich alle wasserhaltigen, blutreichen Organe, während alle gashaltigen oder von Knochen bedeckten Organe, wie die Lunge, das Gehirn und das Knochenmark, nur schlecht mittels Sonografie zu untersuchen sind. Bei Kindern lassen sich mehr Organe als bei Erwachsenen untersuchen, weil die Verknöcherung noch nicht abgeschlossen ist bzw. bei Neugeborenen erst einsetzt. Daher kann die Sonografie hier auch für Untersuchungen des Gehirns, der Hirngefäße, des Rückenmarks, der Wirbelsäule und der Nebenniere durchgeführt werden.
Die Ultraschalluntersuchung bietet viele Vorteile. So lässt sich die Untersuchung risikoarm, nichtinvasiv, schmerzlos und strahlenexpositionsfrei durchführen. Die schnelle Durchführbarkeit und die hohe Verfügbarkeit von Ultraschallgeräten sprechen ebenfalls für die Sonografie. Es sind keine aufwändigen Strahlenschutzmaßnahmen und -belehrungen notwendig. Von allen bildgebenden Verfahren ist die Auflösung der Sonografie oberflächennah die höchste. Werden Kontrastmittel eingesetzt, verlassen diese als einzige nicht die Blutbahn. Die Menge des benötigten Kontrastverstärkers ist viel geringer als bei anderen bildgebenden Verfahren, auch die bisher bekannten Nebenwirkungen treten wesentlich seltener auf.
Die Nachteile der Sonografie sind zum einen, dass die Raumauflösung bei tiefer gelegenen Geweben geringer ist als bei Computertomografien oder Magnetresonanztomografien. Die Weichteil-Kontrastauflösung kann ebenfalls der bei der MRT unterlegen sein. Zum anderen lässt sich eine Sonografie bei gasgefüllten Organen und unter Knochen nicht durchführen.
Die Anwendungsgebiete für die Sonografie sind vielfältig. Abgesehen von der Herztonwehenschreibung wird sie standardmäßig in der Schwangerschaftsvorsorge eingesetzt. Mithilfe von Feinultraschall lassen sich Entwicklungsstörungen und körperliche Besonderheiten erkennen. Weitere standardmäßige Anwendungsgebiete für den Ultraschall sind Untersuchungen der Schilddrüse, des Herzens, der Nieren, der Harnwege und der Harnblase. Bei der Differentialdiagnose eines akuten Abdomens, bei Gallensteinen oder bei der Beurteilung von Gefäßen und deren Durchlässigkeit ist die Sonografie das wichtigste Verfahren. Bei medikamentösen oder strahlentherapeutischen Behandlungen bösartiger Erkrankungen lässt sich die Ultraschalluntersuchung bei der Erstbeurteilung und für die Verlaufskontrollen gut einsetzen.